Mehr als drei Jahrzehnte lang spielte die Vorum Research Corporation eine entscheidende Rolle bei der Veränderung der Art und Weise, wie orthopädische und prothetische Hilfsmittel entworfen und hergestellt werden. Lange bevor digitale Werkzeuge zum Standard in der Branche wurden, war Vorum führend – und ersetzte die traditionellen Gipsmethoden durch hochmoderne digitale Lösungen, die heute in Kliniken auf der ganzen Welt eingesetzt werden.
Das 1989 von Carl Saunders gegründete Unternehmen Vorum baute auf mehr als einem Jahrzehnt früher Forschung im Bereich computergestütztes Design und Fertigung (CAD/CAM) für den O&P-Bereich auf. Zu einer Zeit, als die Idee, Computer für die individuelle Anpassung zu nutzen, noch als futuristisch galt, entwickelte Vorum bereits die Technologie, um sie Wirklichkeit werden zu lassen. Ihre Vision war klar: einen vollständigen digitalen Arbeitsablauf zu schaffen, der die Präzision, die Effizienz und die Ergebnisse für den Patienten verbessern konnte.
Die Einführung der Canfit-Software markierte den Beginn dieser Reise. Canfit wurde schnell zur bevorzugten Konstruktionsplattform für Prothetiker und Orthopädietechniker, die damit Formen digital modifizieren und genauere, einheitliche Versorgungen erstellen konnten. Heute, mehr als zwanzig Versionen später, ist Canfit immer noch weltweit im Einsatz.
Die Innovation von Vorum blieb nicht bei der Software stehen. Im Jahr 1995 stellte das Unternehmen die erste 3-Achsen-Fräsmaschine mit großem Fassungsvermögen vor, die speziell für die O&P-Industrie entwickelt wurde. Diese bahnbrechende Maschine konnte eine komplette Wirbelsäulenform mit einer glatten Oberfläche in weniger als 20 Minuten fräsen, was Zeit sparte und den Materialabfall reduzierte. Sie setzte einen neuen Maßstab für das, was in der automatisierten Fertigung möglich war.
Vorum leistete auch Pionierarbeit bei der Formerfassungstechnologie mit der Einführung seines ersten optischen Scanners im Jahr 1999, gefolgt vom STARscanner™ im Jahr 2001, dem branchenweit ersten Hochgeschwindigkeitsscanner für Anwendungen im Bereich der Schädelformung. Diese Innovation wurde an Orthomerica lizenziert und verhalf dem Unternehmen zu einer weltweit führenden Position im Bereich der Schädelorthesen.
Im Jahr 2013 setzte Vorum mit der Einführung des Spectra™, dem ersten Blaulicht-Scanner, der speziell für O&P-Kliniken entwickelt wurde, neue Maßstäbe. Der Spectra-Scanner wurde für unübertroffene Geschwindigkeit und Genauigkeit entwickelt und wird auch heute noch von Hunderten von Kliniken eingesetzt. Im selben Jahr führte Vorum auch seine robotergestützte Schnitzzelle ein, die für die Großserienproduktion ausgelegt ist und den O&P-Fertigungslabors eine Automatisierung auf industriellem Niveau bietet.
Im Jahr 2015 gehörten die Kunden von Vorum zu den ersten weltweit, die den 3D-Druck erfolgreich in der täglichen klinischen Praxis einsetzten. Diese frühen Anwender nutzten digitale Scans und Designdateien, um direkt hochwertige Orthesen und Prothesen mit Hilfe der additiven Fertigung herzustellen.
Im Laufe der Jahre haben die digitalen Tools von Vorum Tausende von Ärzten in mehr als 800 Kliniken in über 45 Ländern unterstützt. Durch die Bereitstellung eines vollständig integrierten Arbeitsablaufs – vom Scannen und Entwerfen bis hin zum Schnitzen und 3D-Drucken – hat Vorum dazu beigetragen, dass sich weltweit ein Wandel vollzog: weg vom unordentlichen, ungenauen Gipsabdruck hin zu einem schnelleren, saubereren und konsistenteren Ansatz.
Heute wird das Erbe von Vorum als Teil von Qwadra fortgeführt, dem vereinigten Unternehmen, das durch die Fusion mit Rodin 4D und TechMed 3D entstanden ist. Die Mission bleibt dieselbe: fortschrittliche, zugängliche und zuverlässige digitale Werkzeuge zu entwickeln, die die Patientenversorgung verbessern und die Zukunft des O&P-Berufs unterstützen.
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